27.04.2006


Zeitiger Aufbruch um 7:45 Uhr nach Swakopmund. Vorher, sogar noch vor dem Frühstück, ein gieriger Blick auf das Wasserloch, ob nicht vielleicht 1 Tier (der Löwe?) so früh am Morgen Durst hätte. Und siehe da, 2 einsame Gnus hatten sich am Loch eingefunden. Was für ein herrlicher Moment, in aller Frühe bei Sonnenaufgang dies erleben zu können.

Dann um 7:45 Uhr pünktliche Abfahrt und nach gut 5 Km: LÖWEN! Das war unfassbar. Den ganzen letzten Tag hat man sich die Pupillen umsonst aus der Augenhöhle geklotzt und heute präsentierten sich gleich 2 junge Mähnenlöwen neben der Straße. So konnten wir sie in aller Ruhe mit der Kamera schießen, bis ihnen das Spektakel um ihre Person zu bunt wurde und sie sich in ihrer geliebten Ruhe soweit gestört fühlten, dass sie unter brüllendem Protest vor unserer Nase die Straße überquerten um dann im schützendem Dickicht zu verschwinden. Was für ein Anblick! Natürlich begleitet von einem steten entrüsteten Brüllen.

Danach fuhren wir weiter in den Westen über Outjo nach Swakopmund, wo wir Morgen die Bootstour und den Rundflug unternehmen wollen. Die Fahrt nach dorthin beträgt etwa 300 km und führt uns ruhig durch Buschland und die Namib-Wüste. Unterwegs ein kleiner Zwischenstopp in Omaruru bei einem deutschen Winzer! Dort gab es eine Führung durch das Anbaugebiet und eine anschließende Weinprobe. Also probierten wir unter anderem Kaktusschnaps. Der haute mächtig rein, weshalb ich gleich 2 trank... ups.

Weiter ging es via Karibib und Usakos nach Swakopmund. Unser Hotel, der Europa Hof, war die reinste Wohltat nach dem „Campingaufenthalt“. Wir sind halt doch verwöhnte Großstädter. Swakopmund ist recht witzig. Alles heimelt typisch deutsch an. Straßennamen, Geschäfte, städtische Gebäude... alles trägt deutsche Namen. Das schönste Wort, was ich hier laß, war wohl das Wort "Postkontor". Obwohl der Straßenname "Steckel-Ecke" durchaus auch seinen Reitz hat. Es ist total absurd, wenn man einen kohlrabenschwarzen Menschen mitten im Nichts von Namibia auf einmal deutsch reden hört.

Pünktlich zum Sonnenuntergang fanden wir uns am Strand ein. Es ist doch immer wieder ein herrlicher Anblick, wenn die Sonne langsam mit solch einer Farbenpracht im Meer versinkt.

Danach ließen wir den Tag ruhig und gelassen bei einem schönen Spaziergang durch Swakopmund unter einem grandiosen Sternenhimmel ausklingen. Dabei lernte ich mein 3. Sternbild kennen, den Skorpion. Im Etoscha NP machte ich bereits Bekanntschaft mit dem Kreuz des Südens und dem Löwen!