08.05.2006


Letzter Tag! Draußen strahlt die Sonne und ich hoffe, heute unseren gesamten Verlust wieder neu bekommen zu können. Also wir 4 nach dem Frühstück wieder schnell mit dem Bus in die City zum Green Market, wo die fliegenden Händler um die Wette feilschen. Zuerst kümmerten wir uns um die Serviettenringe und das Besteck und gingen zu der Lady, bei der wir das letzte Mal ebenfalls gekauft hatten. Natürlich erzählte ich ihr die ganze Geschichte und sie gab uns, ganz ohne handeln, die Sachen zum exakt selben Preis. – Geschafft! – Nun waren die Elefanten dran. Unsere waren ja aus Namibia gewesen und daher hatte ich Angst, 1. keine so großen und 2. keine so schönen zu bekommen. Und tatsächlich, es wurde ein Problem. Die Tiere, die hier angeboten wurden, waren alle viel kleiner. Also gingen wir in 3 „African-Kraft“-Shops und siehe da, im 3. Geschäft fanden wir dann annähernd etwas in der Art, wie wir suchten. Dann wurde noch etwas gehandelt und wir waren wieder Besitzer einer 3-köpfigen Elefantenherde.

Nix wie ab zum Hotel um die Herde in Verwahrung zu geben, damit wir dann mit dem Bus weiter nach Houds-Bay konnten, um Seehunde zu schauen!

Wir kamen recht schnell dort an und konnten noch lecker zu Mittag im Hafen essen. Ich fand dort sogar bei einem fliegendem Händler noch eine hübsche Holzmaske. Am Nachmittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein auf ein Boot, was uns zu den Robben raustuckerte. Auf einem großen Felsplateau tummelten sich hunderte von Tieren. Überall, wo man hinschaute, Robben! Insgesamt dauerte die fahrt 45 Minuten.

Weil der gelbe Planet noch immer lachte, schnappten wir uns den nächsten Bus und rumpelten nach Campsbay, einem sehr hübsch angelegten Küstenort. Bei den hiesigen Bussen schon ein echtes Abenteuer! Wir ließen uns am Strand „rauswerfen“. Herrlich ein Strandspaziergang und dazu das eisigkalte Wasser des Atlantiks. Von hier aus hatte man den direkten Blick auf die 12. Apostel, eine gigantische Felsformation, die direkt oberhalb des Strandes beginnt. Danach ging es erst mal in eine Bar, da uns unsere Zungen aus dem Mund hingen. DURST! Ich genehmigte mir eine Margarita und hielt das Gesicht in die Sonne. Herrlich!

Nun wurde es Zeit, den Bus zurück zum Hotel zu bekommen. Also fanden wir uns an der Haltestelle ein, aber leider kam kein Bus! Die Sonne ging schon langsam unter und ich machte meine Sundown-Fotos. Weil weiterhin kein öffentlicher Bus vorbeikam, entschlossen wir uns für ein Sammeltaxi. Das wurde lustig, denn immer mehr Menschen wurden zu uns in das Büschen gestopft. Immerhin, wir kamen lebend und gesund an unserem Hotel an, nur leider war die Sonne nun untergegangen.

Ich fragte bei der Rezeption noch einmal nach Neuigkeiten, aber wie ich mir schon gedacht hatte, kriegen Blackies kaum etwas geregelt! Also ließ ich meiner Wut höflich freien Lauf, dabei konnte die Lady nun wirklich nix dafür. So richtig wütend war ich ja auch nicht, eher enttäuscht, weil sich die Nasen nicht mal einen Tag merken können. Nun hatte der „Klau“ angeblich am Sonntag stattgefunden. Wie schon gesagt, ein Schwarzer erzählt einen Witz, wie er einen weißen Touri reingelegt hat, ha ha!

Die Koffer wurden gepackt und sie waren so was von schwer geworden... au backe! So ging der letzte Abend in Kapstadt zu Ende.

07.05.2006


Obwohl heute Sonntag ist, stehen wir zeitig auf, denn das Wetter ist richtig gut geworden und der Tag steht zur freien Verfügung! Und was macht man bei Sonnenschein in Kapstadt? Natürlich den Tafelberg besuchen!

Also machten wir uns nach dem ausgiebigen Frühstück auf. Natürlich hatten wir die gekühlten Piccolos als Überraschung im Rucksack. Zuerst mit dem Bus zur Waterfront und dann mit dem Taxi weiter zur Seilbahnstation.

Als wir auf unsere Gondel warteten, passierte das „Unglück“: Der Tafelberg bekam seine Tischdecke aufgelegt! Gott sei Dank nur eine kleine Mitteldecke. Als wir dann aber oben ankamen, erlebten wir unser „kaltes“ Wunder. Mit solch einem Temperatursturz hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Dazu die klare feuchte Luft der Wolken. Sollten wir uns nun über dieses Spektakel freuen oder ärgern? Die Decke lichtete sich immer wieder soweit, dass es für interessante Fotos reichte. Alle mit viel Dunst und dazwischen grellen Sonnenschein. Strahlende Fotos mit eisblauen Himmel sind doch langweilig, die hat ja jeder... aber Wolken, die einen immer wieder aufs neue einschließen, sind der Hit! (wenn es nicht so kalt wäre) Die Piccolos blieben allerdings im Rucksack verstaut. Also hielt sich die Länge unseres Aufenthaltes auf dem Tafelberg in Grenzen und wir fuhren wieder hinab ins Tal, wo die Sonnen schien und uns sogleich wieder aufwärmte! Hier konnten wir dann direkt vor dem Tafelberg in der Sonne die Piccolos genießen. Herrlich, auch wenn es nicht ganz so geplant gewesen war.

Nun ging es an den Abstieg ins Tal, denn eine weitere Taxifahrt hätte unsere Urlaubskasse nur unnötig belastet. Der Abstieg quer durch die Botanik machte sogar richtig Spaß. Wir kletterten genau durch das Gebiet, was Anfang des Jahres noch lichterloh gebrannt hatte.

Danach ging es durch eine Villengegend weiter durch einen weiteren botanischen Garten, schnell durch die menschenleere City zur Waterfront. Eigentlich wollte ich dort unseren Verlust an „African Art“ einwenig beheben, aber leider war gar nix recht zu finden. Also genossen wir bei strahlendem Sonnenschein einfach das Treiben der Menschen an der Waterfront. Der Tafelberg war nun übrigens wolkenfrei, aber wen interessiert schon ein wolkenfreier Tafelberg...

So ging es gegen Abend mit dem Bus zurück ins Hotel. Vielleicht gab es ja Neuigkeiten zu unserem Einbruch... na ja, auf schwarzen Humor sollte man sich nicht verlassen. Natürlich war nix geklärt worden und man vertröstete uns auf den nächsten Tag, ha ha!


06.05.2006


Heute ging es auf Weintour aber bei dem Blick aus dem Fenster konnte man dies wörtlich nehmen. Ein Wetter, bei dem man sich am Besten im Bett mit einem guten Buch vergraben müßte. Regen, Regen, Regen, aber regen wir uns nicht auf, vielleicht würde der Wein besser schmecken, als ich glaubte. Auf nach Franschhoek, die französische Ecke, die noch heute den Einfluss der Hugenotten aus dem 17. Jahrhundert wiederspiegelt. Dort nahmen wir das Weingut KWV Wine Emporium unter die Lupe und machten dort die Führung mit der anschließenden Weinprobe.

Die Führung gestaltete sich interessanter als erwartet. Große, dicke Weinfässer, alle prall gefüllt mit dem erlesenen Saft der Trauben. Dann ging es zur Weinprobe!

Der Südafrikanische Wein, na ja, eben so, wie ich vorausgeahnt hatte: herb und trocken. Eben viel Sonne, aber wenig Wasser. Als ein Muskateller an die Reihe kam, war sogar ich zufrieden. Der Sherry, der zu Beginn gereicht wurde, schmeckte mir hingegen am Besten. Unsere Stimmung wurde natürlich immer lustiger. Gekauft hatten wir dennoch nichts.

Weiter ging die Tour nach Paarl und Stellenbosch, einer weiteren Weinbaugegend. Dazwischen gab es ein leckeres Mittagessen in einem richtig tollen Restaurant, in dem nur wir 4 zu Gast saßen. Denn unsere Truppe hatte sich in einem anderen Restaurant niedergelassen, wo es uns gar nicht gefallen hatte.

Die 2. Weinprobe, an der wir dann teilnahmen, fand auf dem wunderschönen Weingut Blaauwklippen statt. Leider war jedoch deren gesamtes Angebot einfach nicht unser Geschmack.

Dann ging es endlich zurück zum Hotel und der Tag der Sinne war hiermit beendet – war er aber nicht, denn als wir in unser Zimmer kamen, bemerkten wir, dass jemand unsere Sachen durchwühlt hatte und das unsere Tasche mit den 3 Elefanten, der Schüssel, Salatbesteck und den Serviettenringen, sowie Ullis Windjacke geklaut waren. Das auch Ullis Rasierwasser verschwunden war, sollten wir erst am nächsten Morgen feststellen. Aber wer bitte, klaut in Afrika afrikanische geschnitzte Souvenirs? Das ist wie Eulen nach Athen tragen. Und das dämlichste Problem: man erzählt das den Schwachmaten an der Rezeption. Wie sehr ich Recht behalten sollte, werden die nächsten Tage zeigen.

Also gingen wir zur Rezeption und meldeten den Vorfall. 2 Blackmollies vom Management legten betrübte Gesichter auf und kümmerten sich um uns. Der Türcode wurde überprüft um festzustellen, wer so alles in unserem Zimmer gewesen war und natürlich wurde ein „Report“ geschrieben. Weil wir irgendwie keinen Schritt weiterkamen, verlangten wir nach der Polizei. Die kamen, hörten sich alles an und nahmen einen weiteren Report auf, der als Kopie gleichzeitig für unsere Versicherung gedacht war, damit wir dort den Schaden ausgleichen könnten. Das Management versprach, gleich am nächsten Tag die Putzfrau nach Besonderheiten zu befragen...


05.05.2006


Heute waren wir wieder uns selbst überlassen – der ganze Tag stand uns zur freien Verfügung. Also wurde etwas länger geschlafen und etwas ausführlicher gefrühstückt. Dann ging es per Bus in die City. Shopping an der Waterfront, handeln auf dem Green Market.... Außerdem entschlossen wir uns, nicht nur weil das Wetter mal wieder so unfreundlich stürmisch war, zum besuch des Aquariums.

Neben Clownfischen, Seehunden, krebsen, Muräne und Pinguinen gab es auch Haie zu sehen. Allerdings kein Vergleich zu dem Aquarium in Mooloolaba in Australien.

Abends kehrten wir noch einmal bei Primi zu einem weiteren Calamari-Filet mit griechischen Salat ein. Danach ging es per Taxi mit schmerzenden Füßen bei Regen und Sturm zurück ins Hotel.


04.05.2006


Heute war wieder der ganze Tag mit einem Programm ausgefüllt, aber das Wetter sah eher nach „im Bett“ bleiben aus. Also machten wir uns zum Kap der guten Hoffnung auf, in der Hoffnung auf mehr Wärme und Sonne!

Auf dem Chapman’s Peak-Drive, einer privatisierten Straße entlang der Küste, von der aus man normalerweise einen fantastischen Blick auf die 12 Apostel, eine Bergkette, hat. Normalerweise.... bei uns hingen die Wolken so tief und dicht, dass kaum etwas zu erkennen war. Aber je südlicher wir kamen und je näher das Kap rückte, um so mehr lichtete sich die Wolkendecke. Mit dem Ergebnis, dass am Kap selber letztendlich die Sonne schien und sich uns ein atemberaubendes Panorama bot.

Von dort ging es dann entlang kleiner, romantischer Fischerdörfchen zur Baulders Beach, wo wir zu Mittag aßen. Natürlich Calamari-Filet. Danach ging es zur Pinguin-Kolonie. Von Eiern bis zum Alt-Vogel waren alle Altersstadien zu beobachten.

Danach fuhren wir weiter zum Botanischen Garten Kirstenbosch, wo uns die heimische Vegetation erwartete.

Danach ging es mit dem Bus zurück zu unserem Hotel, wo wir uns bei einem großen Bier den Sonnenuntergang ansahen und damit auch den Tag beendeten.


03.05.2006


Für heute war eigentlich ein toller Tag geplant: eine Stadtrundfahrt durch Kapstadt, auch durch das bunte Kap-Malaiien Viertel, wo jedes Haus eine andere knallige bzw. pastellene Farbe hat, besuch der Festung Good Hope, eine Diamantschleiferei, die einen Einblick in die Herstellung der Schmuckbrillanten bietet und die Fahrt nach Milnerton zum Leuchtturm, von wo man einen großartigen Blick auf Kapstadt und den Tafelberg hat und als Highlight des Tages die Auffahrt mit der Gondel auf den Tafelberg.... wenn das Wetter mitgespielt hätte! Tat es überhaupt nicht!

Der Tafelberg lag in einer dicken Wolkendecke eingepackt, die sich auch langsam der Stadt zu bemächtigen drohte. Dazu kam eine „eisige“ Kälte von rund 14°C! Somit war der grandiose Blick vom Milnerton Leuchtturm auf Kapstadt überhaupt nicht grandios und die Fahrt auf den Tafelberg fiel gleich ganz aus. Also gingen wir nach der Stadtrundfahrt und dem Diamantenschleifereibesuch noch selbstständig auf Tour! Shopping an der Waterfront und ein Mittagessen bei einem Mexikaner, wo es zum krönenden Abschluss eine Runde Tequilla gab.

Hoffentlich wird das Wetter noch besser, wenigstens wärmer!


02.05.2006


Nach einer weiteren kurzen Nacht, wir standen bereits um 5:30 Uhr auf, ging es um 7:15 Uhr nach einem zünftigen Frühstück zum Flughafen. Abflug bei strahlendem Sonnenschein nach CapeTown planmäßig um 9:45 Uhr.

Nach einem kurzen Flug Landung in Kapstadt bei einer Temperatur von grade mal 14°C Kälte. Transfer zum 4 Sterne Premium Hotel: Hotel President. Das Zimmer ist richtig großzügig und wir haben sogar Meerblick!

Nach kurzem Auspacken ging es dann mit dem Taxi zur Waterfront. Ein riesiges Einkaufscentrum direkt an der Werft, dem alten Hafen von Kapstadt. Geschäfte, Cafes, Restaurants... alles, was das Touristenherz begehrt, wunderbar angelegt. Und natürlich ganz viel Schnickschnack zu normalen Preisen!

Nachdem wir den ganzen Nachmittag gebummelt waren, entschieden wir uns zum Abendessen für ein Restaurant mit dem Namen Primi. Eigentlich eine Pizzaria, doch daraus wurde ein Special von Calamari-Filets und einem griechischen Salat. Dazu Knobi-Barquette mit Olivenöl. LECKER!

Danach ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel, wo wir zeitig zu Bett gingen.


01.05.2006


Gestern hatte ich gesagt, dass wohl nichts den Sundowner toppen könnte, aber so kann man sich irren! Aber der Reihe nach:

Der Morgen ging um 5:15 Uhr wieder zeitig los, denn um 5:45 Uhr wurden wir bereits wieder mit dem Jeep abgeholt. Nur Sabi, Antje, Ulli, Hans-Jürgen und ich! Allen anderen war der Schlaf wichtiger gewesen... Selber schuld!

Wieder ging es zu den roten Dünen. Gespannt warteten wir darauf, dass die Sonne über den vor uns liegenden Bergkamm gekrochen kam. Dann war es soweit: erst ein zaghafter Strahl, dann immer mehr, bis die Wüste vor Farben förmlich zu glühen begann, als ob sie explodieren wollte. Jeder Grashalm, jeder abgestorbene Baum, ja sogar die Spuren der Insekten wurden zu einem Farb-Happening. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, was ich zuerst fotografieren wollte. Alles sah einfach so atemberaubend aus!

Nachdem dann alles soweit fotografiert wurden war, gab es Tee und „Zwieback“ an unserem Jeep. Hier bekam sogar der Zwieback-Block einen gewissen Reitz! Als alles wieder verpackt war, ging es mit einer ausgedehnten Fahrt mit dem Jeep durchs Gelände zurück zu unserer Lodge, wo wir noch genug Zeit hatten, um richtig zu frühstücken, bevor wir weiter nach Windhoek aufbrachen.

Unterwegs unterbrachen wir die Fahrt bei der Rostock-Ritz-Lodge, um sie zu besichtigen. Eine feudale Lodge im Stil „Fred Feuerstein“. Dann ging es weiter Richtung Windhoek, wo wir einmal mehr den Wendepunkt des Steinbocks überschritten, wo natürlich ein Fotostopp eingelegt werden musste.

Über den Gamsbergpass schaukelten wir durch das Khomas Hochland. Wie schon gesagt, in letzter Zeit musste es unheimlich geregnet haben, denn auch hier erlebten wir Reihenweise grünbelaubte Bäume, wo sonst nur karge Wüstenlandschaft zu finden ist.

Endlich in Windhoek angekommen, hatte ich eigentlich keine große Lust mehr, noch eine Stadtrundfahrt über mich ergehen zu lassen, aber Programm ist Programm. Kein Wunder nach rund 6 Std. Fahrt, aber Hans-Jürgen schaukelte uns dennoch durch Windhoek, ein Stadtgemisch aus kolonialen Bauten und modernen Gebäuden des 20. Jahrhunderts. Danach wurden wir dann endlich in unserem Hotel, wieder dem Kalahari Sands, abgeliefert.

Um 18:30 Uhr ging es auch schon wieder los. Unser Abschlussabend in Namibia sollte bei einem zünftigen Essen zelebriert werden, was in einem ganz besonderem Restaurant stattfinden sollte, nämlich in Joe’s Beerhouse, dessen Einrichtung an das alte Südwest Afrika erinnert.

Ich bestellte ein Zebra-Steak, natürlich "english". Ich muss sagen, ich war etwas enttäuscht, denn das Zebra schmeckte kein bisschen wild oder exotisch, sondern einfach nur nach Rind! Ulli genehmigte sich einen Spieß, gespickt mit allen landesüblichen Fleischarten: Zebra, Strauß, Krokodil, etc. Daher auch der passende Name: Bushmans-Spit.

Letztendlich fielen wir total erschlagen in unsere Betten.