17.02.2007


Nach einer erholsamen Nacht und einem zeitigen Frühstück ging es um 8:00 Uhr auf Tour. Mal sehen, welche Tiere uns vor die Linse laufen würden....

Natürlich wurde zuerst das traute Liebespaar erneut aufgesucht. Sie hatten ihr Nest um 150 m verlegt und das platt gedrückte Gras zeugte von reichlicher Aktivität... demnach sah der König der Tiere gar nicht königlich sondern eher wieder schlapp und geschafft aus seinem Fell. Wir ließen sie in Ruhe...

Weiter ging es. Aber erst nach einer längeren Fahrt stießen wir auf eine Elefantenherde, die genüsslich im Busch stand und frühstückte. Gewaltig, groß und schokobraun! Natürlich knipsten wir, was der Kamera-Chip hergab.

Als uns die Elefanten dann aber doch die kalte Schulter zeigten, ging es weiter Richtung Sumpfgebiet, aber außer diversen Vögeln (Königsfischer, Adler, Webervögel, Glanzstare) und Tsetsefliegen (davon reichlich) fanden wir allerdings nichts! Hatte sich die Tierwelt gegen uns verschworen?

Also machten wir uns am frühen Mittag dann auf den Rückweg zur Lodge, denn bis 16:00 Uhr konnten wir uns am/im Pool erholen, bis es zur erneuten Pirsch losgehen sollte....

Als wir fast schon zurück waren, standen sie plötzlich, wie aus dem Boden gestampft, vor uns: eine weitere Elefantenherde präsentierte sich direkt neben unserem Bus! Die großen Kühe beobachteten uns argwöhnisch, denn schließlich hatten sie auch ganz kleine „Schnullies“ bei sich. Sie stellten sich so strategisch geschickt vor die Babys, dass eine gute Aufnahme einfach nicht möglich war. Aber es war schon goldig anzusehen....

Um 16:00 Uhr ging's dann pünktlich wieder los. Die große Mittagshitze war vorbei, wir ausgeruht und somit wieder voller Tatendrang und Erwartung erfüllt! Zuerst wurde, ganz klar, das Löwenpaar erneut aufgesucht. Allerdings boten sie uns den gleichen Anblick, wie schon zuvor. Niedergewälztes Gras, was auf stürmische Aktivitäten vermuten ließ und ein ziemlich ausgelaugter Herr. Eine kleine blaue Viagra hätte jetzt bestimmt Wunder bewirkt und uns gute Fotos beschert.

Also überließen wir die Beiden wieder sich selbst und ab ging es, auf der Suche nach Aktion immer schön am Ufer des Tarangire-Rivers entlang! Ich ärgerte mich etwas, dass wir diese Tour nicht für den heutigen Morgen gewählt hatten, denn die Ausblicke auf den Fluss, das Licht... das wären sicherlich traumhafte Bilder geworden, jetzt stand hingegen die Sonne im Gegenlicht, so dass keine guten Aufnahmen möglich waren. Schade! Also hofften wir auf andere Dinge die da kommen mochten – aber sie kamen nicht! Außer reichlich Tsetsefliegen, deren Beute WIR waren, unsere Ausbeute sah noch ziemlich mager aus, denn die Jagd muss gelernt sein: Tsetse fliegen sehr schnell und zielbewusst und außerdem sind sie nicht leicht totzuschlagen. Schlägt man drauf wie auf eine Stubenfliege, so fallen sie vielleicht mit umgeknickten Flügeln und Beinen herunter, aber kurz danach rappeln sie sich wieder auf und stechen frech von neuem. Am Besten man fängt sie richtig und zerdrückt sie zwischen zwei Fingern, dass es knackt. Dann sind sie wirklich hin. ODER man benutzt eine Fliegenklatsche, drückt sie mit dieser gegen die Scheibe und zerdrückt sie sodann damit, bis sie wirklich keinen Mucks mehr von sich geben…

Eine Pavianherde hatte es sich am Flussufer gemütlich gemacht und verspeiste die dicken Schoten der Leberwurstbäume. Wenigstens eine Aufmunterung, dann noch eine Meerkatzensippe, die sich zum kollektiven Lausen in einer Baumkrone eingefunden hatte. Auf der Rückfahrt trafen wir noch auf eine weitere Elefantenherde. Durch die tiefer stehende Abendsonne glühte ihre schlammbedeckte, schokobraune Haut, richtig rötlich. Sie führten ebenfalls Nachwuchs bei sich, der diesmal nicht ganz so stark vor uns versteckt wurde.

Richtig befriedigend war diese Tour nicht, denn wir hatten das Gefühl, dass es im Tarangire NP keine Tiere gäbe... was natürlich Quatsch ist. Dafür fand ich diesen Park vom landschaftlichen Aspekt absolut abwechslungsreich und schön!

Der Abend klang dann, wie immer, mit einem leckeren Essen und guter Stimmung aus.