Fazit


Mein Fazit zum Ablauf dieser Reise:

Sie hätte anders und dadurch besser ablaufen können.

Kam doch die erste wirklich bittere Pille direkt am 1. Tag, nachdem wir die 6 Std. auf unsere
Reiseunternehmerin/-leiterin warten durften: mein Mann würde unser Leihauto während der Tour NICHT fahren, da sein internationaler Führerschein beim Eintragen als Zweitfahrer vor Ort nicht ausgereicht hätte - sein Reisepass wäre nötig gewesen ! ! !

DAS war uns völlig neu, hatten wir zuvor schon öfters Leihwagen in außereuropäischen Ländern gehabt...
(man möge ja schlechtes denken, wenn dies bereits der Grund für einen getrennten Flug war, sodass wir bei der Wagenübernahme nicht vor Ort sein sollten!)

Fing doch genau in diesem Moment die Kastration an! Denn das hieß für den Verlauf der Reise: 14 Tage getrennt von meinem Mann sitzen und die Emotionen nicht teilen können! Nicht selbstständig über die Verfügbarkeit des Wagens und dadurch Selbstständigkeit vor Ort entscheiden können! Und vor allem: es fand dadurch kein Platzwechsel innerhalb des Wagens statt, da mein Mann mit seinen langen Beinen unmöglich hinten sitzen konnte (er tat dies allerdings für 2 Tage bereitwillig, da es uns hinten durch die Schaukelei und anderen Unannehmlichkeiten schlecht war). Ich würde also die ganze Zeit hinten sitzen und nur die Kopfstütze vor bzw. das Seitenfenster neben mir anschauen, wo die afrikanische Landschaft an mir vorbei flog.

Unsere Reiseunternehmerin/-leiterin, der wir leider blind vertrauten, sah in dieser Tour sowieso eher ein Abtasten der diversen Lodges und Bewertung deren Service und Bewirtung als eine gemeinsame Safarireise. War es für sie doch das Wichtigste nach Eintreffen in der jeweiligen Lodge, den Internetzugang zu benutzen, um ihre Tagesberichte/Fotos/Bewertungen an das heimische Büro nach Deutschland weiter zu leiten bzw. vielleicht sogar selber vor Ort schreiben und online bringen zu können.

So vermissten wir doch zwischen dem Rasen der vielen Kilometer, die bewältigt werden mussten, schmerzlich so etwas wie ein Programm. Sah der Tagesablauf doch so aus, das man den ganzen Tag im Auto saß, sich bei einem Tankstop die Beine vertrat oder sich in einem Supermarkt mit Getränken und Snacks versorgte um im Affentempo weiter zur nächsten Lodge zu hetzen nur um dann da ausgepowert am Pool zu gammeln. 

Wenn man sich eigentlich darauf freute, gewisse Punkte, die auf der Strecke lagen, anzusteuern, man aber aus kilometertechnischen Gründen entweder zu spät kam oder eben nicht genügend Zeit hatte, war dies eigentlich nicht der Sinn dieser Reise. 

Man kann sich nicht nur darauf verlassen, das in den jeweiligen Lodges irgend etwas an Aktivitäten angeboten wird, dafür ist die Zeit in diesem schönen Land viel zu kostbar. Uns blieben eh nur die Sundowner-Fahrten, die zwar recht schön aber doch immer gleich waren.

Man hätte die Tour entweder kleiner und dadurch mit mehr Zeit planen sollen (Epupa-Falls und  Etosha NP) oder wenn schon so groß, dann Etosha NP, Caprivi-Streifen, Botswana/Chobe NP um dann über die Victoriafälle wieder heim zu fliegen, als die gleiche Route wieder zurück zu fahren, nur um das Auto abzugeben.

Aber wie schon gesagt, wir hatten uns auf sie verlassen und nicht mit rund 4500 km auf Schotter- und Teerstraße gerechnet (wie wir letztendlich erst bei der Übergabe des schriftlichen Reiseablaufes vor Ort erfuhren), wo das afrikanische Leben an uns vorbei raste.

Dies war keine "gemeinsame Safarireise", so wie unsere Reiseleiterin und ehemalige enge Freundin mit dieser Tour an uns herangetreten war, sondern eine rein geschäftliche Dienstreise, genau auf ihre Wünsche und Begehren zugeschnitten. Waren wir eigentlich nur Beiwerk wie Bodyguard, Pannenhelfer, Kofferträger, Krankenschwester, Kartenleser, Mädchen für alles....

Sie hätte uns von ihren Plänen vorher erzählen sollen (auch das wir getrennt fliegen würden). Wir hatten sie mehrmals darauf angesprochen, aber als Antwort erhielten wir nur ein Schulterzucken mit dem Kommentar: schaut euch die Lodges auf Google-Maps an, dann habt ihr die Route... Na toll!

Schade, das eine Freundschaft durch diese Unehrlichkeiten zerbrochen ist, sagte sie doch einmal zu uns:
So würde sie niemals werden wollen, nämlich über Leichen gehen....

Herzlichen Glückwunsch Liebelein, genau DA bist Du angekommen!

Denn sie wissen nicht, was sie tun - oder doch?


Südwesterlied

Hart wie Kameldornholz ist unser Land
Und trocken sind seine Riviere.
Die Gräser, sie sind von der Sonne verbrannt
Und scheu sind im Busche die Tiere.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!

Doch unsre Liebe ist teuer bezahlt
Trotz allem, wir lassen dich nicht
Und all unsere Sorgen sind überstrahlt
Von der Sonne hell glänzende Licht.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!

Und kommst auch du einmal in unser Land
Und hast seine Weiten gesehen
Und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt
Dann kannst du nie wieder von hier gehen.
Und sollte man dich fragen:
Was hält dich denn hier fest?
Du könntest nur sagen:
Ich liebe Südwest!

11.05.2013


Heute war Sonntag, was aber in Afrika nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat. Also erkundigten wir  uns bei den Gästehausbetreibern, wie die Möglichkeiten wären, um noch einmal in die Stadt zu kommen. Terra Afrika liegt etwa 5 km außerhalb des Stadtkerns, was uns aber nicht abschrecken würde und so gingen wir zu Fuß über Schotterstraße und "normalen" Gehwegen und waren binnen kürzester Zeit wieder auf der Independence Avenue wo alle Geschäfte geöffnet hatten und wir uns durch die bunte Mischung von Afrikanern und Touristen über die Fußgängerzone treiben ließen. Natürlich kauften wir hier und da auch noch etwas ein.




Zurück im Gästehaus relaxten wir dann auf den bequemen Liegen am Pool und genossen noch einmal die warme, afrikanische Sonne, denn Morgen würde es wieder nach Hause gehen.


10.05.2013


Heute lag der Rest der Tour vor uns: rund 502 km auf Teerstraße für die etwa 6-7 Std. Fahrzeit berechnet wurden sind. Unser Gästehaus für die nächsten 2 Nächte würde das Guesthouse Terra Africa in Windhoek sein.


Da wir bereits am Nachmittag in Windhoek eintrafen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie z.B. Christuskirche, Südwester Reiter, Alte Feste und Tintenpalast bereits von vergangenen Namibia-Reisen kannten, nutzten wir die Zeit für einen ausgedehnten Einkaufsbummel auf der Independence Avenue - der "Kö" Windhoeks - durch die typischen afrikanischen Deko- und Souvenirgeschäfte. Mit vollen Taschen ging es dann zu unserem Gästehaus, wo wir ein wundervolles Zimmer mit direktem Zugang zum Pool und Garten belegten.



Zum Abendessen machten wir uns dann in ein ganz besonderes Lokal auf, was jeder Namibia-Reisende bestimmt kennen wird und in dem wir nun schon zum 3. Mal zu Gast waren: Joes' Beerhouse.


Dieses Bierhaus/Pub/Restaurant ist was ganz außergewöhnliches. Eine Ansammlung an Kuriositäten an den Wänden und einem Platzangebot für etwa 460 Gäste sowie einer hervorragenden Küche. Wir entschieden uns an diesem Abend für ein Kudu-Lion-Steak (300 g) und zur Verdauung ein Springbokkie... diesen leckeren "Kurzen" serviert man in 2 Schichten und "mischt" ihn im Mund.

2 cl Pfefferminzlikör - 2 cl Amarula = LECKER ! ! !




09.05.2013


Unsere Tour war nun auf dem besten Weg uns langsam aber sicher zurück nach Windhoek zu bringen. Aber vorher legten wir noch für die kommende Nacht einen Zwischenstop in Roy's Rest Camp ein. So düsten wir die 377 km in rund 5 Std. über Teer- und Schotterstraße wo sich ein paar Schnappschüsse vom typischen Landleben im Vorbeifahren ergaben.





Roy's Rest Camp ist etwas ganz anderes, als was wir bisher auf der Tour kennengelernt hatten. Die Bungalows sind alle individuell im einzigartigen, rustikalen Design liebevoll gestaltet.





Nachdem klar war, dass wir nicht zu einem 70 km entfernten Bushman-Dorf fahren würden, begaben wir uns erstmal an den Pool, der sich aber schnell als ungemüdlich entpuppte, da er jegliche Sitz- oder gar Liegemöglichkeit entbehrte.


 Nun waren wir ja nicht unbedingt nach Namibia gereist um nur Lodges und deren Pools zu begutachten, sondern wollten eigentlich auch etwas als Programm unternehmen. So machten wir uns auf, um wenigstens den "hauseigenen" Bushtrail zu erkunden.


Doch leider brachten weder "Dik-Dik-Walk" noch "Ystervark-Walk" wirklich etwas.
Aber so hatten wir wenigstens etwas Bewegung.




08.05.2013


Heute galt es, vom Caprivi-Streifen Abschied zu nehmen. Unser nächstes Ziel war die River Dance Lodge, die direkt am Okavango Fluss liegt.
Dies bedeutet in Zahlen: 368 km in etwa 5 Std. ohne Aufenthalt auf Schotter- und Teerstraße.

Beim Verlassen der Nkasa Lupala Lodge konnten wir noch einen Weißkopfseeadler bei der Begrüßung seines Partners beobachten.


Nach rund 78 km Schotterpiste hatte uns die Kavango Region mit seiner Hauptstadt
Rundu wieder. Rundu ist die zweitgrößte Stadt Namibias.


Gegen Mittag kamen wir bereits in der River Dance Lodge an und bezogen auch sofort unsere komfortablen Zimmer mit Blick auf den Okavango.





Eigentlich hätte ich gerne den 10 km nahe gelegenen Bwabwata-Nationalpark (ehemals Caprivi-Nationalpark und Mahango-Nationalpark) intensiver besucht, den wir zwar nun 2x der Länge nach auf dem s.g. Caprivi-Highway durchquert, aber eben nicht als Gamedrive unter die Lupe genommen hatten. Er beherbergt  eine große Zahl von Tieren (u. a. auch die Big 5), aber irgendwie ging dieser Wunsch unter und so "vergammelten" wir den Nachmittag auf der Terrasse.

 Für den späten Nachmittag hatten wir dann eine Sundowner-Fahrt per Motorboot auf dem Okavango gebucht. Sie sagten, wir würden Hippos und Krokodile zu sehen bekommen. Krokodile ja, Hippos nein. Pech! So genossen wir die schnelle Fahrt des Motorbootes bei warmen Wind und toller Sonnenuntergangsstimmung.




07.05.2013


Heute konnten wir den ganzen Tag entspannen - kein frühes Aufstehen, keine km auf der Schotterpiste, denn wir blieben bis zum nächsten Tag Gäste der Nkasa Lupala Lodge. So "gammelten" wir auf der Terrasse unseres Zeltchalets und hielten unsere Nasen in die Sonne. 
Von unserer Terrasse aus hatten wir einen tollen Blick in die Weite der Graslandschaft - nur leider kein einziges Tier, was sich in diesen Blick "verirren" wollte. Pech!

So buchten wir für den Nachmitteag bis zum Sonnenuntergang eine Bootstour, die von den Lodgebetreibern angeboten wird. Normalerweise würde diese direkt von der Lodge aus starten, doch der Chef erklärte uns, da der Kanal zu wenig Wasser hätte, würden wir rund eine 3/4 Std. zu einem tieferen Kanal per Safarijeep fahren, der genügend Wasser hätte und wo auch das Boot liegen würde. Das klang doch schon mal nicht schlecht und so starten wir in der Hoffnung, doch noch auf ein paar Wassertiere wie Flusspferde oder Krokodile zu treffen.


Leider mussten wir dann vor Ort feststellen, dass es der Lodgebetreiber mit der Wahrheit nicht ganz so genau nahm und er seine Geschäftstüchtigkeit eher in den Vordergrund stellte, denn auch dieser Kanal, wo nun das Boot lag, war nicht gerade mit einem hohen Wasserpegel gesegnet, sodass unser Ausflug per Boot nur rund 20 Min. (oder waren es Meter) betrug, ehe es aufsetzte. Man hätte meinen können, dass er diese Tour das letzte Mal vor Wochen geführt hatte und nicht erst gestern.... öhm.

Allerdings hatte er uns zu einem Kanal geführt, der den Blick auf das nahe gelegene Botswana erlaubte. Dazu muss man nun wissen, das die Regierungen von Namibia, Botswana, Angola, Sambia und Simbabwe sich entschlossen haben, ökologische Korridore für die Tierwelt frei zu geben, damit z. B. Elefanten wieder ungehindert zwischen den Ländern wechseln können, so wie das Futter- und Wasseraufkommen es ihnen gestattet.

Wir hatte wenigstens in diesem Punkt Glück, denn eine ziemlich große Elefantenherde war im Begriff, von Botswana nach Namibia zu wechseln... allerdings kamen wir durch den niedrigen Wasserstand nicht näher an sie heran, sodass wir das Spektakel nur durch Kameras und Ferngläser beobachten konnten...


Nun war natürlich klar, dass dieser Fake nicht alles an Aktivität auf dieser Tour gewesen sein konnte und so veranstaltete unser Führer mit uns noch einen weiteren Gamedrive der uns, praktischer Weise, gleich auch zur Lodge zurück brachte.

Wir bekamen eine ganze Menge von landestypischen Vögeln zu sehen. Zum Beispiel ein Pärchen Gelbsattelstörche (das Männchen hat einen gelben Ring um die Augen), einen Schwarzstorch und einen weißen Königsfischer, zu dessen Familie auch unser heimischer Eisvogel gehört.




Und dann waren sie da, direkt vor uns: ELEFANTEN! Eine größere Herde mit Nachwuchs graste direkt neben uns und ließ sich kaum von uns beeindrucken. So bekamen wir doch noch was geboten....







06.05.2013


Heute galt es den Caprivistreifen zu erreichen - genauer gesagt, die Nkasa Lupala Lodge an der Grenze zum Nkasa Lupala Nationalpark. Die Strecke war mit 498 km und einer Fahrzeit von etwa 7 Std. ohne Aufenthalt berechnet.



Wir freuten uns ganz besonders auf diese Lodge, die erst 2011 eröffnet wurden war und idyllisch an einem Kanal des Kwando-Linyanti Flusssystems liegt. Lagen doch Träume wie das Beobachten von Nilpferden und Krokodilen oder gar die Fahrt in einem Mokoro zum Greifen nah, da wir hier 2 Nächte bleiben würden. Sahen wir bereits vor unserem geistigen Auge - wie auf den vielen Fotos der hauseigenen Website - Elefanten um die Lodge grasen.... doch leider-leider war der Wasserstand einfach viel zu niedrig und es gab nichts, außer trockenes Gras zu sehen. Da kein Wasser im Kanal war, zerschlugen sich somit alle Träume mit einem Mal. Namibia hatte dieses Jahr nicht viel Regen erlebt und dies waren die Auswirkungen.



Also überlegten wir uns, da wir pünktlich in der Lodge angekommen waren, den vor Ort angebotenen Gamedrive mit zu machen. Tja, nur wenn nicht genügend Wasser vorhanden ist, sind die Tiere seltener und so bekamen wir nicht viele zu sehen.... Tiere zu beobachten ist sowieso immer Glückssache, aber hier war einach nur Essig. Allerdings erlebten wir wieder einen schönen Sonnenuntergang.